Blog
Gesundheit

Schmerzen im Ellenbogen – Was steckt dahinter?

Gabriel Dabbagh Physiotherapeut
Gabriel Dabbagh
25.02.2025
7 Min Lesezeit
Tennisspieler auf dem Platz hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Ellenbogen, möglicherweise aufgrund einer Überlastung oder einer typischen Sportverletzung wie dem Tennisellenbogen.

Das Wichtigste in Kürze

Schmerzen im Ellenbogen entstehen meist durch Überlastung, Fehlbelastung oder entzündliche Prozesse. Häufig sind Sehnen, Muskeln oder Nerven betroffen. Die Beschwerden können plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln. Während harmlose Reizungen oft von selbst abklingen, können anhaltende oder starke Schmerzen auf eine ernstere Ursache hinweisen.

Typische Symptome sind Schmerzen bei Bewegung oder Belastung, gelegentlich begleitet von Schwellungen, Rötungen oder einer eingeschränkten Beweglichkeit. In den meisten Fällen helfen Schonung, Kühlung und Physiotherapie, während eine ärztliche Abklärung sinnvoll ist, wenn die Beschwerden über längere Zeit bestehen bleiben oder sich verschlimmern.

Warum entstehen Ellenbogenschmerzen?

Der Ellenbogen ist ein hochbewegliches Gelenk, das täglich stark beansprucht wird. Ob beim Greifen, Heben oder Drehen – Sehnen, Muskeln und Nerven müssen optimal zusammenarbeiten, um Bewegungen auszuführen. Schmerzen entstehen oft durch mechanische Reizung, Überlastung oder degenerative Prozesse.

Häufig betroffen sind die Sehnenansätze der Unterarmmuskulatur, die sich durch wiederholte Belastung entzünden können. Besonders bekannt sind der Tennisellenbogen (Tennisarm), der durch Überlastung der Streckmuskulatur des Unterarms entsteht, und der Golferellenbogen (Golferarm), bei dem die Beugemuskulatur betroffen ist. Diese Erkrankungen treten oft durch wiederholte Bewegungen im Sport oder Beruf auf, können aber auch durch alltägliche Belastungen entstehen.

Auch Schleimbeutelentzündungen, Nervenirritationen oder Gelenkverschleiß können zu Schmerzen führen. Während akute Beschwerden häufig durch eine kurzzeitige Überlastung oder eine kleine Verletzung ausgelöst werden, weisen chronische Schmerzen auf Entzündungen oder degenerative Veränderungen hin.

Tennisspieler auf dem Platz hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Ellenbogen, möglicherweise aufgrund einer Überlastung oder einer typischen Sportverletzung wie dem Tennisellenbogen.

Symptome

Ellenbogenschmerzen können sich auf verschiedene Weise äußern – sie können plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln, belastungsabhängig sein oder in Ruhe bestehen bleiben. Die Art der Schmerzen gibt oft einen Hinweis auf die Ursache.

Typische Beschwerden sind:

  • Schmerzen bei Bewegung: Treten oft beim Strecken, Beugen oder Drehen des Arms auf und sind typisch für Sehnenreizungen oder Überlastungsschäden.
  • Schmerzen in Ruhe: Können auf Entzündungen oder Nervenirritationen hindeuten, da der Ellenbogen auch ohne Bewegung schmerzt.
  • Schwellung und Rötung: Deuten auf eine Schleimbeutelentzündung oder Sehnenentzündung hin.
  • Taubheitsgefühle oder Kribbeln: Können Zeichen für eine Nervenreizung sein, etwa beim Ulnaris-Syndrom („Musikantenknochen“).

Je nach Ursache können die Schmerzen sich verstärken, wenn der Arm belastet, gedreht oder gebeugt wird. In manchen Fällen kommt es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit, was alltägliche Tätigkeiten wie Greifen, Halten oder Heben erschwert.

Wer über längere Zeit Beschwerden hat oder eine deutliche Verschlechterung bemerkt, sollte ärztlichen Rat einholen.

Infografik zu typischen Ellenbogenschmerzen mit einer Illustration einer Person, die sich den Ellenbogen hält. Umgeben von Blasen mit Symptomen wie Schmerzen bei Bewegung, Schmerzen in Ruhe, Schwellung, Rötung und Taubheitsgefühlen.

Diagnose

Die Diagnose von Ellenbogenschmerzen erfolgt in mehreren Schritten, um die genaue Ursache zu bestimmen.

1. Anamnese – Das Patientengespräch

Der Arzt beginnt mit einer ausführlichen Befragung, um erste Hinweise auf die Ursache der Beschwerden zu erhalten:

  • Seit wann bestehen die Schmerzen?
  • Treten sie nur bei bestimmten Bewegungen oder auch in Ruhe auf?
  • Gab es eine Überlastung oder Verletzung?

Je nach Antworten lassen sich mögliche Muskelschäden, Sehnenreizungen oder Entzündungen eingrenzen.

2. Körperliche Untersuchung

Durch gezielte Bewegungstests überprüft der Arzt, ob der Ellenbogen geschwollen ist, Druckschmerz besteht oder bestimmte Bewegungen die Beschwerden verstärken. Besonders wichtig ist, ob Schmerzen beim Strecken, Beugen oder Drehen des Arms auftreten.

3. Bildgebende Verfahren

Falls die Ursache nicht eindeutig ist, kommen verschiedene Untersuchungsmethoden zum Einsatz:

  • Ultraschall: Zeigt Veränderungen an Sehnen, Muskeln und Schleimbeuteln.
  • Röntgen: Hilft, Arthrose oder knöcherne Verletzungen zu erkennen.
  • MRT: Wird genutzt, wenn ein Sehnenriss oder eine Nervenirritation vermutet wird.

4. Punktion bei Verdacht auf Entzündung

Falls eine bakterielle Infektion oder eine starke Schleimbeutelentzündung vermutet wird, kann eine Flüssigkeitsentnahme (Punktion) notwendig sein, um Entzündungswerte und Keime zu bestimmen.

Eine frühzeitige und präzise Diagnose ist entscheidend, um die passende Behandlung einzuleiten und langfristige Beschwerden zu vermeiden.

Infografik zu typischen Ellenbogenschmerzen mit einer Illustration einer Person, die sich den Ellenbogen hält. Umgeben von Blasen mit Symptomen wie Schmerzen bei Bewegung, Schmerzen in Ruhe, Schwellung, Rötung und Taubheitsgefühlen.

Behandlung

Die Therapie von Ellenbogenschmerzen hängt von der Ursache und der Schwere der Beschwerden ab. In den meisten Fällen lässt sich eine Besserung durch konservative Maßnahmen erreichen, ohne dass ein operativer Eingriff notwendig wird.

Konservative Therapie

In den ersten Tagen steht die Schonung des Ellenbogengelenks im Vordergrund, um die Reizung zu reduzieren. Wer den Ellenbogen im Alltag oder bei der Arbeit häufig belastet, sollte versuchen, belastende Aktivitäten vorübergehend zu vermeiden oder anzupassen. Besonders bei Schmerzen durch Überlastung kann eine gezielte Entlastung der Elle und des Oberarmknochens helfen, um die Strukturen zu schonen.

Kühlende Anwendungen können akute Beschwerden lindern, während entzündungshemmende Medikamente eingesetzt werden, um Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren. Hilfsmittel wie Bandagen oder spezielle Ellenbogenstützen können helfen, das Gelenk zu stabilisieren und Fehlbelastungen zu vermeiden.

Physiotherapie und gezielte Übungen

Ein zentraler Bestandteil der Behandlung ist die Physiotherapie, bei der gezielt Übungen eingesetzt werden, um die Muskulatur um das Ellenbogengelenk zu stärken. Diese helfen, das Gelenk langfristig zu entlasten und die Beweglichkeit zu verbessern. Besonders nach einer längeren Schonphase oder bei wiederkehrenden Beschwerden ist ein individuell angepasster Therapieplan sinnvoll.

Tipps für den Alltag

Um den Heilungsprozess zu unterstützen, kann es hilfreich sein, den Ellenbogen in bestimmten Stellen des Tages bewusst zu entlasten – etwa durch ergonomische Anpassungen im Arbeitsumfeld oder beim Sport. Langfristig lassen sich Beschwerden vermeiden, indem alltägliche Bewegungsabläufe optimiert und Belastungen schrittweise gesteigert werden.

Falls trotz dieser Maßnahmen keine Besserung eintritt oder die Schmerzen zunehmen, ist eine ärztliche Abklärung erforderlich, um mögliche strukturelle Schäden auszuschließen.

Physiotherapeut behandelt den Ellenbogen einer Patientin, indem er das Gelenk stabilisiert und mobilisiert. Die Szene zeigt eine therapeutische Untersuchung oder Reha-Maßnahme.

Vorbeugung

Um Ellenbogenschmerzen zu vermeiden, ist es wichtig, das Ellenbogengelenk nicht dauerhaft einseitigen oder übermäßigen Belastungen auszusetzen. Besonders bei Tätigkeiten, die wiederholte Bewegungen wie Strecken, Beugen oder Zugreifen erfordern, können gezielte Maßnahmen helfen, Beschwerden vorzubeugen.

Ergonomie im Alltag und bei der Arbeit

Wer viel am Schreibtisch sitzt oder körperlich arbeitet, sollte darauf achten, den Ellenbogen nicht unnötig zu belasten. Eine ergonomische Haltung und regelmäßige Pausen entlasten das Gelenk. Auch beim Heben schwerer Gegenstände ist es wichtig, die Belastung auf mehrere Gelenke zu verteilen, um Überlastungen des Ellenbogens zu vermeiden.

Gezielte Kräftigungsübungen

Regelmäßige Übungen für den Unterarm und Oberarmknochen stärken die Muskulatur und verbessern die Stabilität des Ellenbogengelenks. Besonders Sportler profitieren von einem gezielten Kräftigungstraining, um Überlastungen vorzubeugen.

Schonende Bewegungsmuster im Sport

Bestimmte Sportarten wie Tennis, Golf oder Krafttraining beanspruchen den Ellenbogen besonders stark. Eine gute Technik und ausreichend lange Regenerationsphasen reduzieren das Risiko für Sehnenreizungen oder Gelenkverschleiß. Wer bereits erste Beschwerden verspürt, sollte vorsichtig sein und die Belastung anpassen.

Durch die richtige Kombination aus angepassten Bewegungsmustern, gezielten Übungen und ergonomischen Anpassungen lässt sich das Risiko für Ellenbogenschmerzen deutlich reduzieren. Wer frühzeitig auf Warnsignale des Körpers achtet, kann langfristigen Beschwerden vorbeugen.

Vereinbaren Sie einen Termin für eine individuelle Beratung

Ellenbogenschmerzen können alltägliche Bewegungen einschränken und die Lebensqualität spürbar beeinträchtigen. Eine frühzeitige Behandlung ist entscheidend, um die Beschwerden zu lindern und langfristige Schäden zu vermeiden. In der Privatpraxis Dabbagh bieten wir Ihnen eine umfassende Untersuchung und eine individuell angepasste Therapie – mit einem besonderen Fokus auf Physiotherapie, gezielte Übungen und konservative Maßnahmen.

Lassen Sie sich professionell beraten und erfahren Sie, welche Behandlungsmethoden für Ihre Beschwerden am besten geeignet sind. Jetzt Termin vereinbaren und Schmerzen nachhaltig lindern – Ihre Gesundheit steht bei uns an erster Stelle.

📅 Jetzt Termin buchen

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wie erkenne ich eine Entzündung im Ellenbogen?

Typische Anzeichen sind Schwellung, Rötung, Überwärmung und Schmerzen, die sich bei Bewegung verstärken. Oft ist das Gelenk druckempfindlich oder in der Beweglichkeit eingeschränkt.

Wann muss man mit Ellenbogenschmerzen zum Arzt?

Wenn die Schmerzen über Wochen anhalten, sich verschlimmern oder den Alltag einschränken, ist eine ärztliche Abklärung ratsam. Plötzliche Schwellung, Taubheitsgefühle oder Bewegungseinschränkungen sollten ebenfalls untersucht werden.

Wie fühlt sich eine Entzündung im Ellenbogen an?

Betroffene berichten von pochenden, ziehenden oder stechenden Schmerzen, oft begleitet von Wärmegefühl, Druckempfindlichkeit und Steifheit. In Ruhe oder nachts können die Beschwerden zunehmen.

Wie erkennt man eine Sehnenscheidenentzündung im Ellenbogen?

Typisch sind Schmerzen bei Belastung, Druckempfindlichkeit und ein mögliches Knirsch- oder Reibegeräusch. Besonders Heben, Zugreifen oder wiederholte Beugungen verstärken die Beschwerden.

Wie bekommt man eine Entzündung am Ellenbogen weg?

In den meisten Fällen helfen Schonung, Kühlung und entzündungshemmende Medikamente. Physiotherapie und gezielte Übungen zur Stabilisierung unterstützen die Heilung. Bei schweren oder chronischen Entzündungen kann eine ärztliche Behandlung erforderlich sein.

Physiotherapeut Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh
Gabriel Dabbagh ist ein staatlich geprüfter Physiotherapeut mit einem nahezu unerschöpflichen Erfahrungsschatz.

Durch seine Tätigkeit bei den Fußballern des VfB Stuttgart und der Stuttgarter Kickers konnte er seine Fähigkeiten auf höchstem Niveau weiterentwickeln.

Seit September 2014 führt er seine eigene Privatpraxis und bietet für jedes körperliche Problem die passende und wohltuende Lösung an.

Kontakt: